“Ich bin Texter” – was bedeutet das eigentlich?

Arzt, Landwirt, Anwalt oder Friseur – all diese Berufe haben eines gemeinsam: es weiß eigentlich jeder sofort, womit diese Personen ihren Lebensunterhalt verdienen. Wenn jemand auf die Frage nach dem Beruf jedoch antwortet, er oder sie sei Texter, folgen meist verwirrte Blicke, Verwunderung und die Frage, was dieser Beruf denn sei. Damit könne man Geld verdienen? Mit “einfach nur schreiben”? Als Textagentur liegt es natürlich nahe, dass wir hier gerne Licht ins Dunkel bringen wollen. 

Schreiben ist nicht gleich Schreiben 

Ein Texter ist nicht mit einem Journalisten oder einem Autoren zu verwechseln.

Einfach erklärt könnte man natürlich sagen, ein Texter ist jemand, der Texte verfasst. Das wäre jedoch zu einfach und würde den Nutzen dieses Textes hier in kürzester Zeit vernichten. Weiter also im Text. Der weit verbreiteste Irrtum ist der, einen Texter mit einem Autor oder einem Journalisten zu verwechseln. Klingt alles sehr ähnlich, sind am Ende jedoch drei komplett verschiedene Berufe, die sich jeweils mit dem geschriebenen Wort beschäftigen. Fangen wir also mal mit den Definitionen an: 

Ein Autor…

…verfasst in der Regel Bücher. Ganze Werke voller Worte, die entweder der Fantasie des Autors entsprungen sein können, oder Erlebnisse, Erkenntnisse und Wissen vermitteln. Der Autor teilt sich selbst, sein Anliegen oder das, was er oder sie mit der Welt teilen möchte, mit. Und das in der wohl ausführlichsten Textform, dem Buch.  

Ein Journalist…

…ist der wahrscheinlich neugierigste und genauste aller Schreiberlinge. Er recherchiert Geschichten, deckt auf und berichtet von tagesaktuellen Themen. Dabei muss er sich immer an den journalistischen Codex halten und nichts als die Wahrheit schreiben. Ein Journalist muss stets relativ neutral bleiben – wenn es sich nicht gerade um eine Kolumne, einen Kommentar oder eine Kritik handelt. Journalisten schreiben in der Regel für Zeitungen oder Magazine. 

Und nun: ein Texter

Der Texter verfasst meistens im Auftrag Texte für zum Beispiel Unternehmen oder Privatpersonen. Die Textform reicht vom Slogan über einen Blog-Text bis hin zur Produktbeschreibung. Dabei werden die Texte in der Regel entweder für die positive Darstellung oder die Beschreibung eines Unternehmens  geschrieben oder um Nutzer zu informieren. 

Viele Wege führen ins Texterland 

Texter gehen nicht immer den direkten Weg zu ihrem Beruf.

Die wenigsten sind einen geraden Weg ohne Abzweigungen gegangen. Texter kommen oft aus dem Journalismus, haben Germanistik oder das berühmte “irgendwas mit Medien” studiert. Andere sind Kaufmann oder –frau für Marketingkommunikation oder komplette Quereinsteiger aus einer ganz anderen Branche. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: sie lieben es zu schreiben. Sie können mit Worten spielen, haben ein außergewöhnliches Verständnis für Sprache, Grammatik und Satzbau und verstehen es, alles verständlich aufzubereiten, sodass jeder gerne über die Zeilen fliegt. 

Der vielfältigste unter den Schreibern 

Ein Texter beherrscht viele Textformen.

Der Journalist hat seine Berichte, Reportagen und Nachrichten. Der Autor seine Romane, Thriller und Sachbücher. Und ein Texter? Dieser muss die verschiedensten Textformen beherrschen. Anschreiben, Flyer-Texte und Produktbeschreibungen. App-Texte, Blogeinträge und Newsletter. Social Media Postings, Slogans und Broschüren. Die Liste ist lang. Wählt jemand diesen Beruf, müssen dabei die verschiedensten Zielgruppen angesprochen werden. Modern und jung, fachlich und ernst, verspielt und szenenabhängig – neben dem ganz persönlichen Schreibstil, muss sich ein Texter wie ein Chamäleon zwischen den verschiedenen Sprachtonalitäten verhalten können. So gehört zu dem Beruf auch eine große Portion Anpassungsfähigkeit, Offenheit und Empathie. 

Der Beruf hört nicht beim Schreiben auf 

Eine gute Recherche ist ein Muss für jeden guten Text.

Viele mögen sich jetzt jemanden vorstellen, der von morgens bis abends in die Tasten haut oder einen ganzen Notizblock und zwei Stifte am Tag verbraucht. Zum Berufsbild gehört jedoch viel mehr. Bis überhaupt ein Text angefangen wird, stehen einige Aufgaben an. Nach einem Briefing durch den Kunden, welches genauestens verstanden und umgesetzt werden muss, folgt die Recherche-Phase. Diese beinhaltet auch oft Keywörter und SEO-Optimierungen, dazu aber später mehr. Manchmal gehören auch Interviews und ein tiefgehenderes Beschäftigen mit dem Thema oder der Szene dazu. Anschließend wird eine erste Grobversion des Textes verfasst, welche dann nach und nach verfeinert wird. Kürzen, hinzufügen, glatt ziehen, Feinheiten einfügen. Ist das geschafft, folgt in den meisten Fällen noch eine Korrekturschleife mit dem Kunden. Dazu kommt, dass neben der Qualität auch immer mehr Quantität zählt. Mit einem Text am Tag kommt ein selbstständiger Texter beispielsweise nicht weit. In einer Agentur wollen meist mehrere Kunden auf einmal bedient werden und die Deadlines sind stets knapp gesetzt. Ein Berufstexter ist also außerdem effizient, stressresistent und besitzt eine außergewöhnlich schnelle Auffassungsgabe. 

Die Sache mit dem World Wide Web 

SEO und CMS werden heutzutage immer wichtiger.

Mit der ständigen Weiterentwicklung des Internets und der immer größer werdenden Rolle dessen in unserer Gesellschaft, mussten sich auch die Berufstexter anpassen. Es zählen schon lange nicht mehr nur gute Texte mit Raffinesse und guter Recherche dahinter. Mittlerweile wollen die Texte bei Google gefunden, gut gerankt und möglichst viele Klicks bekommen. Zusammengefasst: zur Texterei gesellte sich nach und nach eine neue Fähigkeit: SEO. Die Kurzform für „Search Engine Optimization“ beschreibt die Eigenschaften eines Textes, die ihn laut Google und Co. für gut und interessant befinden. Sogenannte Keywords, also die Wörter mit denen nach dem jeweiligen Thema gesucht wird, werden im Text platziert. Die Kunst: Den Text nicht nach einer Ansammlung von Suchwörtern aussehen zu lassen. Es muss eine Balance zwischen SEO und Leserfreundlichkeit gefunden werden. Auch das gehört heute zum Beruf dazu. Leserlichkeit bedeutet: Fokus auf kurze Sätze, keine komplizierten Füllwörter und eine klare Schreibweise. Mehr zum Thema SEO und CMS folgt bald in einem eigenen Blogartikel, da das diesen Text hier sprengen würde. 

Fazit: Ja, das Texten ist ein Beruf 

Texten ist ein Beruf.

Ja, mit Texten kann man einen ganzen Arbeitstag füllen, um ehrlich zu sein gerne auch mal mehr als die üblichen acht Stunden. Ja, mit der Texterei kann man Geld verdienen – wenn – und das ist die Voraussetzung: wenn man nicht nur hübsche Texte verfassen kann. Ein Texter verfügt über weitaus mehr Fähigkeiten und hat die Sprache zu seinem ganz persönlichen Instrument gemacht, all diese Fähigkeiten einzusetzen und zu nutzen.  Man könnte den Texter auch als eine Mischung aus Autor und Journalisten sehen: der Texter bleibt immer auf eine gewisse Art und Weise bei der Wahrheit und fügt dann seine eigene Prise von Träumereien, Detailverliebtheit und Wortspielerei hinzu. Und wenn Sie jetzt das nächste Mal hören, dass jemand von Beruf Texter ist, können sie all die verwunderten und skeptischen Blicke eines besseren lehren. 

Sie haben das Gefühl, Sie könnten so einen Texter auch gut gebrauchen ?

Dann lassen Sie uns gemeinsam darüber sprechen was sie brauchen:

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